Stromspar-Check federt immer öfter Energieschulden-Risiko ab

Bilanz nach Energiekrise-Jahr 2022: 40 Prozent mehr Haushalte lassen sich beraten. Kalt erwischt hat es besonders Menschen mit geringem Einkommen.

Grafik: Erfolgszahlen des Stromspar-Check-Projekts

Bilanz nach Energiekrise-Jahr 2022: 40 Prozent mehr Haushalte lassen sich beraten

Berlin/Frankfurt a. M., 22. Februar 2023 – Das Jahr der Energiekrise 2022 hat Menschen mit geringem Einkommen besonders kalt erwischt. Bundesweit wandten sich fast 22.000 Haushalte an den Stromspar-Check, um ihren Verbrauch und damit die Kosten für Strom, Heizenergie und Warmwasser schnellstmöglich zu senken. Die rund 150 Standorte führten zusammen 40 Prozent mehr Beratungen durch als im Vorjahr.

Allein mit den im Stromspar-Check eingebauten Soforthilfen sparen alle 2022 beratenen Haushalte insgesamt 136 Millionen Kilowattstunden Energie ein – gerade in Zeiten von Verknappung ein wichtiger Beitrag. Damit reduziert sich der CO2-Ausstoß um mehr als 42.000 Tonnen.

Der kostenlose Stromspar-Check richtet sich an Haushalte, die beispielsweise Bürgergeld, Wohngeld, Kinderzuschlag oder andere Sozialleistungen beziehen. Bei ihren Beratungen auf Augenhöhe finden geschulte Stromsparhelfer*innen in den Wohnungen lohnende Einsparmöglichkeiten an Strom, Wärme und Wasser.

Wer einen Stromspar-Check macht, kann seine Energiekosten pro Jahr im Schnitt um rund 200 Euro senken. Tauscht der Haushalt zudem noch sein altes Kühlgerät gegen ein hocheffizientes aus, erhält er dafür nochmal einen Zuschuss von mindestens 100 Euro und spart jährlich weitere 125 Euro Stromkosten.

Das bundesweite Projekt verbindet seit mittlerweile 15 Jahren die sozialpolitischen und energiefachlichen Kompetenzen des Deutschen Caritasverbandes und des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD). Die gebündelte Stärke beider Partner hat 2022 angesichts von Energie- und Klimakrise nochmal an gesamtgesellschaftlicher Bedeutung gewonnen.

"Einen wesentlichen Beitrag zu sozialverträglichem Klimaschutz zu leisten, ist das Anliegen des gesamten Stromspar-Check-Teams, welches aus über 700 engagierten Mitarbeitenden besteht", betonen Marlene Potthoff (Caritas) und Arne Janz (eaD), die das Projekt als Doppelspitze leiten: "Wir beugen also nicht nur effektiv Energieschulden und Armut vor, sondern unterstützen gleichermaßen beim Klimaschutz. So haben wir den CO2-Ausstoß der Stromspar-Check-Haushalte seit Projektbeginn 2008 um mehr als 700.000 Tonnen reduziert."

Ende des vergangenen Jahres hatte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz angekündigt, den Stromspar-Check ab April 2023 für drei weitere Jahre mit rund 39 Millionen Euro aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative zu unterstützen.